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Fuerteventura

Reiseführer für Fuerteventura - Kanarische Inseln

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Vega de Rio Palmas

Apr 09 2015

Vega de Rio Palmas

Der kleine Ort Vega de Río Palmas liegt südlich von Betancuria im zentralen Bergland von Fuerteventura.

Vega de Río Palmas liegt im zentralen Bergland von Fuerteventura
Vega de Río Palmas liegt im zentralen Bergland von Fuerteventura

In Vega de Rio Palmas, das zum Gemeindebezirk von Betancuria gehört, leben nur etwas mehr als 200 Menschen. Der idyllische Ort liegt in einem fruchtbaren Barranco, in dem zahlreiche Kanarische Dattelpalmen (Phoenix canariensis) und Tamarisken wachsen.

Vega de Rio Palmas liegt in einem fruchtbaren Barranco
Vega de Rio Palmas liegt in einem fruchtbaren Barranco

Im Vergleich zu vielen anderen Orten auf Fuerteventura fallen in Vega de Rio Palmas relativ viele Niederschläge, so dass die Menschen hier von der Landwirtschaft gut leben konnten. Es wurden unter anderem Getreide, Kartoffeln und Hülsenfrüchte angebaut. Heute spielt die Landwirtschaft in Vega de Rio Palmas keine große Rolle mehr. Nur wenige der zahlreichen Terrassenfelder in der Umgebung der Ortschaft werden heute noch landwirtschaftlich genutzt.

Terrassenfelder in Vega de Rio Palmas
Terrassenfelder in Vega de Rio Palmas

Die Kirche von Vega de Rio Palmas

Die Kirche von Vega de Rio Palmas, die Ermita de Nuestra Señora de la Peña, steht unweit der Hauptstrasse des Ortes. Hier befindet sich auch eine Figur der Virgen de la Peña (spanisch: Felsjungfrau), der Schutzpatronin von Fuerteventura. Die Ermita de Nuestra Señora de la Peña wurde zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert errichtet. Das imposante Hauptportal wird von zwei Zwillingsglockentürmen gekrönt.

Die Kirche von Vega de Rio Palmas beherbergt eine Figur der Schutzpatronin von Fuerteventura
Die Kirche von Vega de Rio Palmas beherbergt eine Figur der Schutzpatronin von Fuerteventura

Die nur 23 Zentimeter große Alabasterstatue der Virgen de la Peña befindet sich im Hauptaltar der Kirche, der im Jahr 1769 entstand. Die Figur der Felsjungfrau gilt als die älteste Heiligenskulptur der Kanarischen Inseln und wurde im Stil der französischen Spätgotik gefertigt. Aus diesem Grund nimmt man an, dass Jean de Béthencourt die Skulptur bereits im Jahr 1402 oder 1403 aus seinem Heimatland Frankreich mitgebracht hat.

Die Geschichte der Felsjungfrau

Um die Statue der Virgen de la Peña rankt sich eine wundersame Geschichte, die sich im 15. Jahrhundert in der Nähe von Vega de Rio Palmas zugetragen haben soll. Der Sage nach soll damals der Franziskanermönch Juan de Santocraz eines Abends nicht in das Kloster von Betancuria zurückgekehrt sein. Daraufhin machten sich seine Glaubensbrüder auf, den Vermissten zu suchen. Von Hirten erfuhren sie von einem leuchtenden Stern, den diese im Barranco de las Peñitas unterhalb von Vega de Rio Palmas gesehen haben wollten. Schließlich fanden die Mönche Juan de Santocraz, der ihnen berichtete Lichter in einer Felswand des Barrancos gesehen zu haben. Am nächsten Morgen machten sich die Mönche unter der Führung des heiligen Didacus daran die Felswand zu öffnen um dem Geheimnis, das diese offensichtlich barg, auf die Spur zu kommen. Schließlich fanden sie in der Felswand die Statue der Felsjungfrau, die jetzt in der Kirche von Vega de Rio Palmas zu besichtigen ist. An der Stelle wo den Mönchen im 15. Jahrhundert dieses Wunder widerfahren ist, wurde später eine kleine Kapelle errichtet.

Die Kapelle der Felsjungfrau unterhalb von Vega de Rio Palmas
Die Kapelle der Felsjungfrau unterhalb von Vega de Rio Palmas

Aufgrund dieser wundersamen Geschichte wurde die Virgen de la Peña im Jahr 1675 zur Inselheiligen von Fuerteventura erklärt. Noch heute pilgern jedes Jahr zahlreiche Menschen am dritten Wochenende im September nach Vega de Rio Palmas um das Fest der Felsjungfrau zu feiern. Den Höhepunkt des mehrtätigen Volksfestes bildet eine Messe in der Kirche von Vega de Rio Palmas in deren Anschluss eine feierliche Prozession zu Ehren der Felsjungfrau stattfindet.

Zu Fuß durch den Barranco de las Peñitas

Von Betancuria aus kommend zweigt eine asphaltierte Strasse ungefähr einen Kilometer südlich der Kirche von Vega de Rio Palmas nach rechts ab. Dieser Strasse folgt man talabwärts einen weiteren Kilometer bis die Straße auf einer Brücke das ausgetrocknete Bachbett überquert. Kurz vor der Brücke beginnt hier ein Fußweg, der talabwärts durch den Barranco de las Peñitas führt. An dieser Stelle wachsen Schilf und Binsen, was auf der sonst so trockenen Insel Fuerteventura recht außergewöhnlich ist.

Oberhalb des Barranco de las Peñitas wachsen Schilf und Binsen
Oberhalb des Barranco de las Peñitas wachsen Schilf und Binsen

Nach den winterlichen Regenfällen kann hier sogar ein kleines Rinnsal entstehen, das aber bald in dem ausgetrockneten Bachbett versiegt.

Kleines Rinnsal im Bachbett von Vega de Rio Palmas
Kleines Rinnsal im Bachbett von Vega de Rio Palmas

Weiter talabwärts stehen zahlreiche prächtige Exemplare der Kanarischen Dattelpalme (Phoenix canariensis) die in dem Tal von Vega de Rio Palmas ausreichend Grundwasser finden um üppig zu gedeihen. In vielen anderen Teilen von Fuerteventura müssen die Palmen mittlerweile künstlich bewässert werden um zu verhindern dass diese absterben.

Kanarische Dattelpalmen (Phoenix canariensis) im Tal von Vega de Rio Palmas
Kanarische Dattelpalmen (Phoenix canariensis) im Tal von Vega de Rio Palmas

Setzt man seinen Weg talabwärts fort, so gelangt man in einen Bereich, in dem auf einer weiten Fläche zahlreiche Tamarisken und Kanarische Dattelpalmen (Phoenix canariensis) wachsen. Hier wurde in den 40er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts auch ein Staubecken angelegt. Mittlerweile ist die Embalse de las Peñitas aber vollkommen verlandet und teilweise mit Tamarisken bewachsen.

Das Staubecken unterhalb von Vega de Rio Palmas ist mittlerweile komplett verlandet
Das Staubecken unterhalb von Vega de Rio Palmas ist mittlerweile komplett verlandet
Blick auf das ehemalige Staubecken unterhalb von Vega de Rio Palmas
Blick auf das ehemalige Staubecken unterhalb von Vega de Rio Palmas

In den 40er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts wurden auf Fuerteventura unter der Franco-Regierung vier große Staubecken gebaut, die das Wasserproblem auf der Insel lösen sollten. Allerdings erwies sich das Projekt als nicht durchdacht, da die Staubecken rasch durch Sand und Geröll verlandeten. Unterhalb von Vega de Rio Palmas können noch heute die Seilwinden besichtigt werden, die damals beim Bau der Staumauer verwendet wurden.

Alte Seilwinden oberhalb des Staubeckens von Vega de Rio Palmas
Alte Seilwinden oberhalb des Staubeckens von Vega de Rio Palmas
Blick auf die Staumauer unterhalb von Vega de Rio Palmas
Blick auf die Staumauer unterhalb von Vega de Rio Palmas

Unterhalb der Staumauer verengt sich das Tal zu einer engen Schlucht. Die steil aufragenden Felswände schimmern leicht bläulich, da sie aus dem kristallinen Tiefengestein Syenit bestehen. Eine solche Gesteinsformation, die mit dem Granit verwandt ist und aufgrund tektonischer Vorgänge an die Oberfläche gelangte, findet man sonst auf Fuerteventura nicht.

Steil aufragende Felswände im Barranco de las Peñitas
Steil aufragende Felswände im Barranco de las Peñitas
Die Felswände des Barranco de las Peñitas bestehen aus dem kristallinen Tiefengestein Syenit
Die Felswände des Barranco de las Peñitas bestehen aus dem kristallinen Tiefengestein Syenit

Eine Besonderheit des Barranco de las Peñitas ist auch, dass sich hier auf der ansonsten so trockenen Insel zahlreiche große Wasserbecken befinden, in denen Wasserpflanzen und Frösche leben.

Große Wasseransammlungen in der Schlucht von Vega de Rio Palmas
Große Wasseransammlungen in der Schlucht von Vega de Rio Palmas
In den Tümpeln des Barranco de las Peñitas leben Wasserpflanzen und Frösche
In den Tümpeln des Barranco de las Peñitas leben Wasserpflanzen und Frösche

Orte und Sehenswürdigkeiten in der Umgebung von Vega de Rio Palmas

  • Ajuy
  • Antigua
  • Betancuria
  • Llanos de la Concepción
  • Mirador de Morro Vellosa
  • Pájara
  • Valle de Santa Inés

Written by Dr. Martin Felke · Categorized: Fuerteventura, Orte, Seheswürdigkeiten · Tagged: Barranco de las Peñitas, Betancuria, Embalse de las Peñitas, Ermita de Nuestra Señora de la Peña, Juan de Santocraz, Staubecken, Staumauer, Vega de Río Palmas, Virgen de la Peña, zentrales Bergland

Apr 09 2015

Valle de Santa Inés

Die kleine Ortschaft Valle de Santa Inés liegt rund fünf Kilometer nördlich von Betancuria, der alten Hauptstadt von Fuerteventura.

Vom Mirador de Morro Velosa hat man einen schönen Ausblick auf Valle de Santa Inés
Vom Mirador de Morro Velosa hat man einen schönen Ausblick auf Valle de Santa Inés

Zusammen mit den beiden Orten Betancuria und Vega de Río Palmas gehört Valle de Santa Inés zur Gemeinde Betancuria. Von den sechs Gemeindebezirken auf Fuerteventura ist der von Betancuria somit mit Abstand der kleinste. Nur rund 700 Menschen leben in der Gemeinde Betancuria. Für sich allein hat die Ortschaft Valle de Santa Inés rund 300 Einwohner. Valle de Santa Inés gilt als eine der ältesten Siedlungen auf Fuerteventura. Möglicherweise wurde der Ort bereits im 15. Jahrhundert gegründet. In Valle de Santa Inés fällt vergleichsweise viel Niederschlag, so dass Kanarische Dattelpalmen (Phoenix canariensis) und Tamarisken in den Barrancos des Ortes ausreichend Grundwasser finden, um recht üppig zu gedeihen.

Kanarische Dattelpalmen (Phoenix canariensis) in Valle de Santa Inés
Kanarische Dattelpalmen (Phoenix canariensis) in Valle de Santa Inés

Früher lebten die Menschen in Valle de Santa Inés von der Landwirtschaft. Hiervon zeugen die Ruinen kleiner Bauernhäuser, die noch im Ort zu finden sind. Ein ehemaliger Gutshof in der Nähe der Kirche von Valle de Santa Inés wurde liebevoll restauriert. Als das Klima auf Fuerteventura mit der Zeit jedoch immer trockener wurde, mussten viele Einwohner des Ortes die Landwirtschaft aufgeben. Sie verließen Valle de Santa Inés und zogen nach Gran Canaria oder Teneriffa oder wanderten gleich nach Mittel- und Südamerika aus. Heute leben die meisten Einwohner von Valle de Santa Inés, wie die meisten Menschen auf Fuerteventura, direkt oder indirekt vom Tourismus. Auf den Feldern in der Umgebung von Valle de Santa Inés werden Gemüse oder Kartoffeln heute nur noch für den Eigenbedarf angebaut.

Die Felder von Valle de Santa Inés werden heute nicht mehr landwirtschaftlich genutzt
Die Felder von Valle de Santa Inés werden heute nicht mehr landwirtschaftlich genutzt
Liebevoll restaurierter Gutshof in Valle de Santa Inés
Liebevoll restaurierter Gutshof in Valle de Santa Inés

Die Ermita de San Bartolomé

Die Kirche von Valle de Santa Inés, die Ermita de San Bartolomé, wurde im 17. und 18. Jahrhundert erbaut. Der barocke Glockenturm der Kirche befindet sich rechts des Hauptportals. Ursprünglich war die Kirche der Heiligen Agnes (spanisch: Inés) geweiht. Zur Fiesta de Santa Inés werden zu Ehren der Ortsheiligen jedes Jahr am 21. Januar Folkloretänze im Ort aufgeführt. Valle de Santa Inés ist ein Zentrum für traditionelle Keramik auf Fuerteventura. In dem Ort gibt es zwei Töpferwerkstätten, in denen man bei der Herstellung von traditioneller Töpferware zusehen kann. Selbstverständlich findet hier auch ein Verkauf der produzierten Waren statt.

Die Ermita de San Bartolomé in Valle de Santa Inés
Die Ermita de San Bartolomé in Valle de Santa Inés

Orte und Sehenswürdigkeiten in der Umgebung von Valle de Santa Inés

  • Antigua
  • Betancuria
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  • Llanos de la Concepción
  • Mirador de Morro Velosa

Written by Dr. Martin Felke · Categorized: Fuerteventura, Orte, Seheswürdigkeiten · Tagged: Betancuria, Ermita de San Bartolomé, Fiesta de Santa Inés, Folkloretänze, Kirche, Töpferware, Töpferwerkstätten, Valle de Santa Inés, Vega de Río Palmas

Apr 07 2015

Pájara

Die recht wohlhabende Ortschaft Pájara liegt westlich der zentralen Ebene von Fuerteventura und hat rund 1.100 Einwohner. Rings um den Ort erheben sich bis zu 600 Meter hohe Berge. Die höchste Erhebung ist die 609 Meter hohe Moňtana de Fénduca im Norden von Pájara.

Pájara liegt im Osten Fuerteventuras
Pájara liegt im Osten Fuerteventuras

Von Pájara aus werden unter anderem auch die großen Touristenzentren Costa Calma und Jandia Playa auf der Halbinsel Jandia verwaltet. Insgesamt gehören 14 Ortschaften mit knapp 19.000 Einwohnern zum Gemeindebezirk von Pájara. Die Gemeinde Pájara ist die südlichste der sechs Gemeinden auf Fuerteventura und hat eine Fläche von rund 400 Quadtratkilometern. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1612. Der Name des Ortes Pájara leitet sich vermutlich von dem andalusischen Begriff für Rebhuhn ab, da es in dem Barranco de Pájara, in dem der Ort liegt, in früheren Zeiten viele Rebhühner gegeben haben soll.

Gepflegte Parkanlagen in Pájara
Gepflegte Parkanlagen in Pájara

Die Kirche von Pájara

In den ersten zwei Jahrhunderten nach der Eroberung Fuerteventuras durch die Spanier gehörte Pájara zur Pfarrei der benachbarten Inselhauptstadt Betancuria. Im 17. Jahrhundert nahm die Bevölkerungszahl im Ort aber infolge der prosperierenden Landwirtschaft stark zu, so dass im Jahr 1708 eine eigene Pfarrei für Pájara gegründet wurde. Im selben Jahr wurde auch mit dem Bau der Kirche Nuestra Señora de Regla im Zentrum des Ortes begonnen. Das heutige Hauptschiff entstand in den Jahren 1708 bis 1711. Da sich die Kirche aber schon bald als zu klein erwies, musste nur rund 20 Jahre später ein zweites Schiff an das erste angebaut werden.

Die 1733 fertig gestellte Kirche Nuestra Señora de Regla steht im Zentrum von Pájara
Die 1733 fertig gestellte Kirche Nuestra Señora de Regla steht im Zentrum von Pájara

Im Hauptaltar der Iglesia Nuestra Señora de Regla befindet sich eine Statue der Virgen de la Regla (spanisch: Jungfrau von Regla). Die Marienfigur entstand vermutlich im späten 17. Jahrhundert in Mittelamerika. Traditionell bestehen zwischen den Kanarischen Inseln und Mittel- und Südamerika enge kulturelle und wirtschaftliche Verbindungen, da viele Einwohner der Kanaren im Verlauf der vergangenen Jahrhunderte nach Kuba, Venezuela oder in andere lateinamerikanische Länder auswanderten. So verwundert es auch nicht, dass die Virgen de la Regla nicht nur die Schutzheilige von Pájara ist, sondern auch in den kubanischen Städten Havanna und Regla als Schutzpatronin verehrt wird.

Das Hauptportal der Kirche von Pájara
Das Hauptportal der Kirche von Pájara

Besonders beeindruckend ist das Hauptportal der Kirche von Pájara. Aufgrund der hier zu sehenden Figuren, die stark an Skulpturen der mittelamerikanischen Azteken erinnern, wurde lange Zeit behauptet, dass das Portal der Kirche von Pájara aus Mexiko stamme. Im oberen Teil des Kirchenportals finden sich unter anderem zwei Schlangen, die sich selbst in den Schwanz beißen. Oberhalb davon sind zwei Tiere zu sehen, die wie Raubkatzen aussehen. Drei Köpfe, die offensichtlich einen Federschmuck tragen, erinnern an Indianer.

Lange vermutete man das Hauptportal der Kirche von Pájara stamme aus Mittelamerika
Lange vermutete man das Hauptportal der Kirche von Pájara stamme aus Mittelamerika

Heute geht man davon aus, dass der unbekannte Künstler, der die ausgefallenen Motive im Hauptportal der Kirche von Pájara angefertigt hat, durch ein Buch des Italieners Cesare Ripa aus dem Jahre 1593 inspiriert wurde. In diesem Werk, das in der Renaissance- und Barockzeit als die Bibel der bildenden Kunst galt, regte Ripa unter anderem auch die Verwendung indianischer Motive in der europäischen Architektur an.

Pájara – einstiges Zentrum der Landwirtschaft

Im 17. und 18. Jahrhundert galt Pájara als Zentrum der Landwirtschaft auf Fuerteventura. Auf den Feldern in der Umgebung des Ortes wurden Getreide und Kartoffeln angebaut. Außerdem lebten die Menschen in Pájara von der Viehzucht. Noch heute zeugen einige liebevoll restaurierte Gutshöfe im Ort vom einstigen Reichtum in Pájara.

Liebevoll restaurierter Gutshof in Pájara
Liebevoll restaurierter Gutshof in Pájara

Später wurden in Pájara, wie in vielen anderen Orten auf Fuerteventura auch, Feigenkakteen (Opuntia ficus indica) angepflanzt, um auf diesen die zur Farbstoffgewinnung benötigte Cochnille-Laus (Dactylopius coccus) zu züchten.

Feigenkakteen (Opuntia ficus indica) findet man überall auf Fuerteventura
Feigenkakteen (Opuntia ficus indica) findet man überall auf Fuerteventura

Die Zucht der Cochnille-Laus (Dactylopius coccus) wurde auf den Kanarischen Inseln ungefähr ab dem Jahr 1830 in großem Stil betrieben. Zur Gewinnung von 100 Gramm Karminrot benötigte man ungefähr 300.000 Läuse, die in mühsamer Handarbeit von den Feigenkakteen abgesammelt wurden. Durch die Erfindung der Anilin-Farbstoffe durch BASF Ende des 19.Jahrhunderts gab es bald keine Nachfrage mehr für den aus der Cochnille-Laus gewonnenen roten Farbstoff und die meisten Landwirte auf den Kanaren gaben die Zucht der Cochnille-Laus wieder auf.

Die Cochnille-Laus (Dactylopius coccus) wurde auf den Kanarischen Inseln früher in großem Stil zur Farbstoffgewinnung gezüchtet
Die Cochnille-Laus (Dactylopius coccus) wurde auf den Kanarischen Inseln früher in großem Stil zur Farbstoffgewinnung gezüchtet

Direkt gegenüber der Kirche von Pájara wurde ein originalgetreu restaurierter Schöpfradbrunnen aus dem 19. Jahrhundert aufgebaut. Derartige Schöpfradbrunnen, die auf Fuerteventura als norias bezeichnet werden, wurden von Kamelen oder Eseln angetrieben und wurden bis vor wenigen Jahrzehnten noch zur Bewässerung der Felder genutzt.

Originalgetreu restaurierter Schöpfradbrunnen in Pájara
Originalgetreu restaurierter Schöpfradbrunnen in Pájara

Um die Schöpfradbrunnen in Bewegung zu setzen mussten Esel oder Kamele stundenlang im Kreis gehen. Dabei bewegten sie ein horizontal ausgerichtetes Holzrad, dessen Drehung dann auf das Wasserschöpfrad übertragen wurde.

Von einem Esel angetriebener Schöpfradbrunnen in Pájara
Von einem Esel angetriebener Schöpfradbrunnen in Pájara

Sehenswert ist auch die Casa del Artesano im Ortszentrum von Pájara, wo man kanarische Handwerkskunst besichtigen kann.

Orte und Sehenswürdigkeiten in der Umgebung von Pájara

  • Ajuy
  • Betancuria
  • Fayagua
  • Mirador de Morro Vellosa
  • Playa de Garcey
  • Toto
  • Tuineje
  • Vega de Rio Palmas

Written by Dr. Martin Felke · Categorized: Fuerteventura, Orte, Seheswürdigkeiten · Tagged: Costa Calma, Halbinsel Jandia, Jandia Playa, Moňtana de Fénduca, Pájara, zentralen Ebene

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